TORTURE SQUAD “HELLBOUND”

Torture Squad - Hellbound

Auf der Musikmesse in Frankfurt streifte ich durch die Halle, in der sich Gitarren- und Verstärkerfirmen aus aller Welt präsentierten - überall klimperte es - da standen plötzlich zwei Typen vor mir, verzogen nicht eine einzige Miene und bliesen dabei synchron die härtesten, schnellsten Riffs in die Umwelt. Es sah irgendwie aus, als ob zwei aufgezogene Roboter versuchten, den metallischen Geschwindigkeitsrekord zu brechen. Zur Fotogalerie!

 

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TITELVERZEICHNIS

MMXII
Living For The Kill
The Beast Within
The Fall Of Man
Chaos Corporation
Man Behind The Mask
In The Cyberwar
Twilight For All Mankind
The Four Winds
Hellbound

Note:

o.W.
1,5
1,875
1,75
1,875
2
1,875
1,875
2
2


 

Note

5:46
6:39
4:42

xxx

6:08
 

 

 Die Platte beginnt klassisch sinfonisch, wobei natürlich - wie später auch bestätigt wurde - die Klänge aus PC oder Keyboardschaltzentrale des Produzenten kommen. “MMXII” heisst der Auftakt und ist sinnbildlich übersetzt das brasilianische Wort für Extra-Dolly-Buster-large. Okay, war jetzt ein Schertz von mir. Während mir die Damenwelt bereits verziehen hat, ertönen irgendwo Kirchenglocken und zwei Minuten später geht es nahtlos über in “Living For The Kill”.

Da sind sie wieder, die ultraschnellen Thrash-Riffs, die mich vor dem PC beim Schreiben so dermassen zappeln lassen, dass ich mir die Fersen hinten festkeilen muss, um nicht vom Stuhl zu fallen. 192 bpm (= Taktexplosionen in der Minute). “A Vision Of chaos ready To Unfold” kreischt der brasilianische Sänger Vitor Rodriguez und ich habe längst mein Pferd gesattelt und reite mit nach Moria! 3 Minuten und 36 Sekunden: Die Leadgitarre von Rafel Augusto schreit auf und nur 20 Sekunden danach jagt Castor seinen ersten kurzen Bass- Solo vom linken Lautsprecher direkt durch mein Hirn hindurch hinüber in die rechte Ohrmuschel. Ich denke: “Wow! That’s What I’m Living For. I’m Living For The Kill.” Eigentlich habe ich es gar nicht bemerkt, dass ich mich bereits in “The Beast Within” befinde, am Ende dieses Knallers ein kurzer Stopp!

Und schon geht’s weiter mit “The Fall Of Man” - Drummer Amilcar trampelt auf seinen beiden Pedalen wie ein Elefant auf dem Acid-Tripp und Vitor grunzt so guttural, dass ich denke, jetzt geht er in den tiefsten Keller hinein, um brasilianisches Bier zu holen. Die Riffs wexeln, es wird synkopiert, galoppiert und wieder synkopiert und plötzlich bricht die Hölle los in Form von zweistimmigen Gitarrenläufen, die jedem Gitarrenfan aufzeigen, wie wunderbar sich die Rockmusik knapp 30 Jahre nach Wishbone Ash doch weiter entwickelt hat.

 “Chaos Corporation” zeigt, dass Gitarrist Rafael Augusto sogar (leider nur ganz kurz) durchaus auch klassische Gitarre spielen könnte, wobei wohl für diese Art von Musik das toll gestaltete CD-Cover nicht ganz so schicklich wäre. Aber auch in der Hölle wird sowohl Metal als Klassik gehört und ich denke mal, nach diesem Album werden sich Himmel und Hölle um die vier Brasilianer reissen, um sie zu überzeugen, zur richtigen Seite über zu laufen. Schade, denn bei mir im Wohnzimmer könnten sie auch jederzeit kampieren. Höllisches Ehrenwort!

FAZIT:

Modernster Speedmetal-Thrash, deathig und metalcorig aufbereitet, die Musik der 4 Brazileiros ist eine wahre Ohrenweide! Brasilianer sind nicht nur technisch gute Fussballer, sondern beweisen auch immer wieder im Metalgenre, dass sie ihr Handwerk verstehen (das ist aber längst keine Überraschung mehr - die Opis von Sepultura kennen ja bereits alle - und wenn nicht, dann aber schleunixt informieren und hier mal reinhören: www.myspace.com/sepultura ) und die vier Jungs von der Foltersquad haben mir auf jeden Fall doppelt so viel Spass bereits wie der schlaffe Auftritt von Legion Of The Damned zu Beginn des Jahres. “Hellbound” ist zwar bereits im April 2008 erschienen, ich bin jetzt erst über die Frankfurter Musikmesse auf diese Band aufmerksam geworden - habe mir das Album das erste Mal angehört und stelle es hier vor, weil ich denke, dass die Band eher weniger bekannt ist in unseren Breitengraden. Aber dass die CD gleich zur Besten der Woche gekürt wird, hätte ich auch nicht unbedingt gedacht.

Produzent: Marcello Pompeu, Heros Trench and Torture Squad

Personal:
Vitor Rodrgiuez (der gutturale Grunzer)
Rafel Augusto Lopez (der Saitenfetischist)
Castor (der Herr der tiefen Töne)
Amilcar Christofaro (der Prügelknabe)

Veröffentlichung: 24. April 2008

Für Fans von: Testament - Exodus - Metallica - Slayer

Internet: www.torturesquad.com.br  & www.myspace.com/torturesquadband 

KAUFEMPFEHLUNG:  KKKKKKKKKK (1,860)

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