TRIUMPH “ROCK & ROLL MACHINE”

Triumph - Rock & Roll Machine

Mitten in der Nacht. Finsternis. Das Radio läuft. “Morning People” heisst die Sendung - der Sender ist AFN. 1977. Plötzlich jagt ein gnadenlos guter Rocker durch den Äther, der mich hellwach werden lässt. “Verdammt noch mal, wie heisst denn dieser Interpret?” denke ich. Es ist schon des öfteren passiert, dass ein Stück lief und ich habe den Titel verschnappt. Dieses Mal kommt er, als der Song zu Ende ist. “This is Triumph from Canada” sagt der Sprecher.

 

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SIDE A

Takes Time
Bringing It On Home
Little Texas Shaker
New York City Streets
Part 1
Part 2

SIDE B

The City
War March
El Duende Agonizante
Minstrel’s Lament
Rocky Mountain Way
Rock & Roll Machine

Note:

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Time:

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Der Sound war jetzt bereits etwas radikaler. Rik Emmett spielte zwar immer noch seine Gibson SG und beliess es bei der Verstärkung erstmal bei den Röhren seines Verstärkers, als Effektgerät benutzte er damals gerade mal einen Tube Screamer der Firma Ibanez. “It Takes Time” war die erste gemeinsame auf Zelluloid gebannte Komposition des Trios.

Dann ist Rik Emmett an der Reihe, zu singen, seine Stimme ist die höhere der beiden Vokalisten. In “Bringing It On Home” gibt es auch den ersten Stadio-Rock- Refrain. Der Song könnte auch locker in die Schublade Southern Rock gesteckt werden. Heavy Skynyrd-Futter. “New York City Streets” ist ein geiles Stück, das beginnt als langsamer Rocker und dann über geht in jagenden Southern-Jazz-Blues a la Les Dudek oder den Allman Brothers, der zweite Teil mutiert zum heftigen Blues- Rocker. Gil und Rik teilen sich hier die Vocals. Rik Emmett hier mit seinem Cry Baby Waw-Waw-Pedal der Firma Jim Dunlop.

Der “War March” beginnt als heftiger Bolero und Sirengeheul. Das Thema sollten sie später noch mal vertiefen. Am Ende viel Echo und Hall (erinnert an Jethro Tull’s Thick As A Brick), “El Duende Agonizante” zeigt Rik Emmett von einer anderen Saite/Seite. Auf der akustischen fetzt er einen Flamenco los, dass einem schwindlig wird. Technisch sauber, mit spiralenförmigen Läufen, klasse! Der Mann hat’s drauf! “Minstrel’s Lament” ist am Anfang eine langsame Ballade mit lyrischem Gesang.

Rocky Mountain Way” - auch so ne Kamelle, die jede Cover Band von Nord bis Süd im Repertoire hatte. Dieses Stück war zusätzlich auch noch lange Zeit das Markenzeichen von Triumph, kam regelmässig als Zugabe, obwohl es ja ein Fremdstück von Joe Walsh war. Ich muss sagen, diese Version der Kanadier hat mir immer besser gefallen. Besserer Gesang, U No Watt Eye Meen? Und Gitarre spielt der Rikky auch etwas besser. (Bitte nicht stören, Dr. Music bangt gerade!)

Und dann kommt das Stück, das verantwortlich war, dass ich zu der Musik von Triumph gefunden habe. Das Titelstück “Rock & Roll Machine” ist ein harter schneller Heavy Boogie, der mich damals mitten in der Nacht fast aus dem Bett geschmissen hätte. Ich geb’s ja zu, als Gitarrist ist man da halt schon ein bisschen beeinflusst, aber damals habe ich noch gar nicht gespielt. Im Soloteil ist Rik Emmett ganz allein auf sich gestellt und - man höre und staune - sein Solo hört sich ja fast so an wie Eddie Van Halen’s “Eruption”, aber das war damals noch gar nicht in die Welt gesetzt worden! Aber wenn der Kenner genau hinhört, dann kann er ebenfalls leichte Ähnlichkeiten zu einem anderen älteren Song ausmachen. Ich meine “The Warning” von Sabbath. Egal, das Tempo zieht wieder an und “Rock & Roll Machine - Faster Than You’ve Ever seen” singt Gil Moore und wirbelt ein letztes Mal über seine Drums und dann ist Finito!

FAZIT:

Was wenigen Interpreten gelingt, den Kanadiern von Triumph ist es geglückt: Sie toppen ihr Debut-Album und erschaffen mit ihrer Rock & Roll Machine einen Klassiker, der jedem Rockliebhaber einen Classic Rock Meilenstein für die Sammlung beschert, sollte er ihn besitzen.

Produced by Mike Levine and Doug Hill
Recorded at Phase One Recording Studios in Toronto (Kanada)

Personal:
Rik Emmett (guitars, vocals)
Gil Moore (drums, percussion, vocals)
Mike Levine (bass, keyboards)
special guest: Mike Danna (additional keyboards)
special guest: Beau David, Elaine Overholt, Colina Philips (background vocals)

KAUFEMPFEHLUNG:  KKKKKKKKKK (1,750)

Hier geht es zum dritten 1979 veröffentlichten Album “Just A Game”

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